Christof Weiand (6.3.1954-28.1.2023)

 

Französische und italienische Literaturwissenschaft

 

Weiand stammte aus Dernbach/Westerwald und legte 1973 in Montabaur das Abitur ab. Er studierte Romanistik, Anglistik und Amerikanistik an den Universitäten Mainz und Bristol (GB) und besuchte Lehrveranstaltungen in Frankreich und Italien. Seine Dissertation wurde von Kurt Ringger (1934-1988) betreut. Weiand wurde 1990 an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz habilitiert. Von 1994 bis 2000 war er Fiebiger-Professor am Institut für Romanische Philologie der Universität Würzburg, seit 2000 Professor an der RCU in Heidelberg.

 

Die Gerade und der Kreis. Zeit und Erzählung in den Romanen Stendhals, Frankfurt a. M. 1984 [Phil. Diss.]; Libri di famiglia und Autobiographie in Italien zwischen Tre- und Cinquecento. Studien zur Entwicklung des Schreibens über sich selbst, Tübingen: Stauffenburg,1993 [Habil.-schrift, Mainz]; Michel ButorTextes récents - 37 pages / Neueste Texte - 37 Seiten, Poésies / Gedichte. Aus dem Französischen übers., komm. u. eingerichtet von Christof Weiand, Heidelberg: Winter, 2012. - Vgl. auch Weiand, „Kurt Ringger (1934-1988)“, in: Ertler, Romanistik als Passion VI, Wien: LIT, 2020 (Fachgeschichte: Romanistik, Bd. 7), 259-277.

 

Stendhal en Allemagne: les seize premières contributions de cette livraison ont été réunies par Christof Weiand, Paris: Champion, 2006.

 

„Christof Weiands literaturwissenschaftliche Konzeption war zunächst von einem sehr persönlichen Anspruch der Freude am Lesen und des damit verbundenen ästhetischen Genusses geprägt. Für ihn war die Erlebnishaftigkeit von Literatur entscheidend, und er folgte seinem Lehrer Kurt Ringger mit diesem intuitiven Zugang der Begeisterung. Die Einbindung von Literatur in Kunst und Musik, vor allem der Oper, war ihm ein stetes Anliegen. Die Vermittlung der Bedeutung des persönlichen Zugangs lag ihm auch für seine Studierenden am Herzen. Seine Literaturwissenschaft schloss das Erleben von Literatur ein.

Christof Weiand hat sich auch für die Belange des Romanischen Seminars in einer Zeit des Umbaus der Universität eingesetzt, etwa als Studiendekan und in zahlreichen Kommissionen und Beratungsgremien. Indessen waren ihm dennoch primär die Sensibilität für die Literatur und die Kunst sowie das Ästhetische der Texte ein Anliegen“ (Nachruf Univ. Heidelberg, https://www.uni-heidelberg.de/md/rose/aktuelles/christof_weiand_nachruf.pdf).

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