Interview mit Katerina Antimisaris
Wichtige Karriereschritte
seit 2024 Nachhaltigkeitsberaterin bei der Gesellschaft für Klimaschutz München
2022 – 2024 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Klimaresilienz der Universität Augsburg
2021 – 2022 Erster Job nach dem Studium: Teamassistentin bei der Green City AG München
2019 – 2021 Ehrenamtliche Tätigkeit in der Tagesstätte für psychische Gesundheit Augsburg
2018 – 2021 Nebenjob als wissenschaftliche Hilfskraft am Zentrum für Weiterbildung und Wissenstransfer an der Universität Augsburg
2018 – 2021 Studium Umweltethik an der Universität Augsburg, Master of Arts
2015 – 2018 Studium Business Management mit Schwerpunkt Tourismus-, Hotel- und Eventmanagement am EC Europa Campus Mannheim, Bachelor of Arts
Interview vom 03.08.2024
Hauptsächlich geht es in meinem Arbeitsalltag um die Durchführung von Beratungsprojekten zur EU-Taxonomie. Hierzu gehören die Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Gesprächen mit Kunden, die Aufbereitung von Unterlagen sowie das Beantworten von Fragen der Kunden. Mittlerweile bin ich auch mehr eingebunden in Projekte zu Nachhaltigkeitsberichten. Hierzu führen wir sogenannte doppelte Wesentlichkeitsanalysen durch, um relevante Themenfelder zu identifizieren, über welche das Unternehmen dann berichtet. Außerdem stehe ich unseren Kunden bei der Durchführung von CO2-Bilanzen nach dem Greenhouse Gas Protokoll zur Seite und unterstütze Sie bei der korrekten Datenerfassung. Als Letztes gehört auch die Administration dieser Projekte dazu, also die Erstellung von Angeboten, Aufträgen und Rechnungen sowie die Dokumentation der Ergebnisse.
Die Nachhaltigkeitsberatung hat mich schon längere Zeit fasziniert, da man in diesem Job sehr viele Unternehmen aus verschiedenen Branchen und verschiedener Größen erreicht und somit dazu beiträgt, unsere Wirtschaft umweltfreundlicher und sozialverträglicher zu gestalten. Es begeistert mich zu sehen, wie viele Unternehmen da draußen etwas für den Umweltschutz tun möchten und wie wichtig das Thema geworden ist. Den Job in der Nachhaltigkeitsberatung habe ich über eine Umweltethikerin vermittelt bekommen.
- „Einfach machen“ – Da wir noch ein relativ kleines Beratungsunternehmen sind, existieren viele Prozesse noch gar nicht, sondern entstehen quasi mit der Durchführung der Projekte – oder sie ändern sich sehr schnell. Daher ist Mut gefragt, Sachen einfach anzufangen, ohne eine 100%-ige Sicherheit zu haben, dass es am Ende der richtige Weg war. Zur Not muss man nochmal einen Schritt zurück machen und dann wieder vor. Bisher hat aber alles sehr gut funktioniert 😊
- „Allrounder sein“ – Bei der Gesellschaft für Klimaschutz München sind wir zwar in erster Linie Nachhaltigkeitsberater:innen, aber zusätzlich auch Buchhalter:innen, Vertriebler:innen, Personaler:innen und Journalist:innen.
- „Immer auf dem aktuellen Stand sein“ – Verordnungen, Gesetze, Richtlinien zum Thema Nachhaltigkeit entstehen momentan und werden regelmäßig aktualisiert. Sei es die CSRD, die EU-Taxonomie, die EUDR, die Green Claims Directive oder andere. Zu unserem Job gehört es dazu, stets einen Überblick über die politischen Neuerungen zu haben, denn das erwarten auch die Kunden.
Ich war einige Zeit lang in der Tagesstätte für psychische Gesundheit Augsburg ehrenamtlich aktiv und habe Englischunterricht gegeben und danach am Umweltbildungszentrum Augsburg und habe mit Kindern die Natur Augsburgs spielerisch entdeckt. Dabei habe ich meine pädagogischen Kompetenzen ausgebaut und gelernt, Inhalte spielerisch und mit Freude und Geduld rüberzubringen. Diese Kompetenz kommt mir auch in meinem Job als Nachhaltigkeitsberaterin zu Gute, z. B. wenn ich Webinare oder Workshops gebe oder den Kunden unsere Vorgehensweise der nächsten Schritte präsentiere.
Auf jeden Fall, dass man sich seinen eigenen Fähigkeiten nochmal bewusst wird und diese im Bewerbungsgespräch auch betont und im Job dann darauf zurückgreift. Welche sozialen Kompetenzen habe ich, welches Wissen habe mir angeeignet, welche Soft Skills habe ich? Oft sehen wir unsere Fähigkeiten als „normal“ an, da sie schon so fest zu uns gehören, aber sie sind so viel wert.
Als zweites empfehle ich, bestehende Connections zu nutzen oder neue zu knüpfen. Meiner Erfahrung nach erhöht das die Chance, den Job zu bekommen. Also ich würde schauen, ob ich jemanden in meinem Umfeld (auch über Ecken) kenne, der vielleicht in der Branche arbeitet, in die ich auch will und sich dann auch trauen, mal anzufragen, ob ein erstes Kennenlerngespräch mit der Person möglich ist. Oder Netzwerke wie LinkedIn etc. können auch sehr hilfreich sein.
Wenn es dann soweit ist und der erste Arbeitstag steht vor der Tür, kommt eventuell auch ein bisschen Aufregung – man möchte alles richtig und einen guten Eindruck hinterlassen. Das ist auch eine gute Grundeinstellung, aber leider wird es sich nicht vermeiden lassen, mal einen Fehler zu machen. Ich habe gelernt, dass das auch dazu gehört und es am Ende gar nicht so schlimm ist wie man sich in seinem Kopf ausmalt. Es gibt am Ende immer eine Lösung 😊
Mehr über die Person und die Möglichkeit, sich zu vernetzen: LinkedIn