Vivian Ramsperger
Studieren Sie mit Herz, Hand und Verstand. Stellen Sie sich breit auf und fordern Sie sich heraus!

Vivian Ramsperger
Didaktische & Technische Leitung bei calliduu

Wichtige Karriereschritte

Seit 2021           Didaktische & Technische Leitung calliduu (Marke des BBZ)

2020-2021         Buchhaltung und Personalverwaltung bei August Gin (Spin&Gin GmbH)

2021                  Dozent für Wirtschaft- und Verwaltung (DAA)

2019                  Projektmitarbeiter 1000 Jahrfeier Moritzkirche (Bundesfreiwilligendienst)

2016-2020         Vorstand Stadtraum e.V | Projektleitung Taubenschlag

2016-2020         Hilfskraft am Lehrstuhl Erwachsenen- und Weiterbildung

2015-2020         Studium Erziehungswissenschaft (Bachelor) an der Uni Augsburg

 

 

Interview vom 01.07.2023

Herr Ramsperger, Sie sind als didaktische und technische Leitung bei calliduu tätig. Können Sie kurz beschreiben, wie Ihr Arbeitsalltag aussieht und welche Aufgaben dazu gehören?

Zu meinen Aufgaben gehört die Qualitätssicherung des Angebots, Entwicklung von Lerncoachingkonzepten und Lernwegen, Bewerbungsgespräche, Konzeptionierung und Planung von Angeboten bspw. der hybriden Nachhilfe am Nachwuchsleistungszentrum des FC Augsburg, sowie die Entwicklung unserer Plattform und Automatisierungen mithilfe von Low-Code (Power Apps / Automate) und Abstimmung mit externen Entwickler:innen.
Kurzum verantworte ich alles was im weitesten Sinne mit Lernen, Bildung und Qualifizierung sowohl von Schüler:innen als auch Tutor:innen zu tun hat, wenn das zusätzlich mit dem Austausch von Dokumenten, Erheben von Leistungs-/Lerndaten zu tun oder ganz allgemein einen Button hat der irgendwas in einer Cloud macht, dann gehört das auch dazu. Ab und an gebe ich auch Nachhilfe in Deutsch, Englisch und Pädagogik / Psychologie.

 

Was sind die bedeutendsten Stationen / besondere Ereignisse auf Ihrem bisherigen Berufsweg?

Wesentlich waren hier drei Stationen. Der Teeladen meiner Mutter in der Steingasse (Tee Gschwendner), meine ehrenamtliche Tätigkeit und mein Einstieg in das Berufsleben bei August Gin. Im Teeladen habe ich neben dem Kopfrechnen die Bedeutung von kundenzentriertem Handeln verinnerlicht. Mit dem Stadtraum e.V. (Vorstand), haben wir kostenfreie und nachhaltige Veranstaltungen ausgerichtet. Im Taubenschlag war ich von 2017 bis 2019 Teil der Projektleitung und habe das Bildungsprogramm kuratiert. Meinem damaligen Chef bei August Gin, Christoph Steinle, bin ich bis heute dankbar, dass er mir die Chance gab mich tiefer in das Thema Finanzen und Buchhaltung einzuarbeiten.

 

Inwieweit fühlen Sie sich durch Ihr Studium auf Ihre jetzige Position vorbereitet?

Der Bereich EdTech ist zwar ein enorm stark wachsendes Wirtschaftssegment, allerdings mit der Neigung bildungs- und lerntheoretische Themen entweder gänzlich zu übersehen oder zu banalisieren. Das beginnt bei Illusionen, dass Bildung und Lernen immer Spaß und Freude machen und endet bei dem Irrtum, jeder sei seines Glückes Schmied, obwohl Bildungsfragen immer Gesellschaftsfragen sind. Selbstbewusst für den Wert der Erziehungswissenschaft einzustehen sich dafür zu streiten und Brücken zu anderen Fachbereichen / Abteilungen zu bauen hat mich das Studium gelehrt.

 

Können Sie sich in Ihrem Beruf verwirklichen und worin zeigt sich das?

Kann ich.Sollte ich eines Tages nichts mehr Neues dazu lernen können, dann kann ich es nicht mehr.

 

Was war Ihr interessantester Arbeitsauftrag / Ihr wichtigstes Projekt?

Wir arbeiten gerade an einer Plattform zur automatisierten Beantragung von Förderungen für Nachhilfe / Lernförderung. Für mich ist es kaum auszuhalten, dass täglich Bildungsaspirationen an den finanziellen Möglichkeiten scheitern und sich ein Lebenslauf nur unter dem Primat des machbaren formen darf. Der Staat hat hier in den letzten Jahren einiges an Möglichkeiten geschaffen, aber der Bürokratie gehört unter die Arme gegriffen, denn wer soll Nachhilfe für sein Kind beantragen, wenn der Antrag nicht verstanden werden kann. Wir wollen hier Abhilfe schaffen, für mich ist das mein Beitrag zu einer größeren Bildungsgerechtigkeit.

 

Welche Begegnungen / Ereignisse haben Sie währen Ihrer Studienzeit gelenkt / geprägt bzw. welche Erfahrung(en) aus dem Studium sehen Sie rückblickend als die wertvollste(n) Erfahrung(en) an?

Die erste Vorlesung bei Prof. Dr. Matthes. Nachdem ich während meiner Schulzeit eher interessenlos vor mich hinvegetierte, wollte ich danach auch unbedingt etwas finden, dass mich derart mitreißt und begeistert wie sie. Aus diesem Grund habe ich damals sozusagen in der Unibibliothek gewohnt und in der Erziehungswissenschaft & Philosophie nach etwas gesucht, dass mich so begeistert mein ganzes Leben darüber nachdenken zu wollen. Für 6 Jahre hat es bisher gereicht und ich denke die Begeisterung wird halten. 

 

Neben ihrer beruflichen Tätigkeit promovieren Sie an der Universität Augsburg. Wieso haben Sie sich für eine Promotion entschieden (z.B. Interesse oder bessere Berufsaussichten)? Und wie ist eine Promotion ohne Master Abschluss möglich?

Ich hatte nach meiner Bachelorarbeit die Option von meiner Betreuerin (Prof. Dr. Matthes) erhalten und diese dankend angenommen. Ehrlicherweise bin ich einfach meinem Bauchgefühl gefolgt und wollte auch noch so halb an der Universität bleiben. Das regelt die Prüfungsordnung, soweit ich weiß, muss die Bachelorarbeit mit 1,0 bewertet und das B.A Zeugnis mit >1,5 abgeschlossen werden.

 

Welchen Tipp können Sie Studierenden zur Berufsorientierung geben? Wie sind Sie dabei vorgegangen/was hat Ihnen geholfen?

Keine Scheuklappen. Studieren Sie mit Herz, Hand und Verstand. Stellen Sie sich breit auf und fordern Sie sich heraus. Mir persönlich hat geholfen, dass ich aus dem Studium wusste, ich kann auch nur von Nudeln leben und darauf vertraut habe, mir im Notfall das Meiste selbst beibringen zu können. Ich würde immer wieder erst einmal fachfremd irgendwo beginnen (ich meine Buchhaltung als Erziehungswissenschaftler…) und mich aktiv herausfordern, bevor ich im eigenen Fachgebiet einen Job unter meiner Qualifikation annehme.

 

Was tun Sie für eine gute Work-Life-Balance?

An den Wochenenden bin ich viel draußen und beschäftige mich bewusst mit nichts, was eine Deadline hat. Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich noch nicht an dem Punkt bin, um mich um eine gute Work-Life-Balance zu sorgen. Ich versuche noch herauszufinden, was Work-Life-Balance für mich heißt. Ich bringe sehr gerne etwas voran und schätze es, wenn mich etwas aus der Komfortzone bringt, das kann dann auch Arbeit sein nur fühlt sich das nicht danach an.

 

Wo sehen Sie sich beruflich in 10 Jahren?

In einem dynamischen, schnellen, fachlich sowie technisch anspruchsvollen Umfeld mit motivierten, inspirierenden und qualifizierten Kollegen, Kolleginnen & Mitarbeiter:innen. 

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