Am 15. Mai behandeln Medizinstudierende der Universität Augsburg Kuscheltiere und Puppen.

Um Kindern die Angst vor Arzt- oder Klinikbesuchen zu nehmen, organisieren Studierende an Medizinfakultäten traditionell Puppen- und Plüschtierkliniken. Das dritte Augsburger Teddybärkrankenhaus findet am 15.Mai 2024 statt. Dieses Jahr behandeln erstmals auch angehende Hebammen die kuschligen Patienten.



Kuscheltiere und Puppen, die verletzt oder mit Fieber in Augsburger Kinderzimmern liegen, können am 15. Mai wieder ins Teddybär-Krankenhaus kommen. Von den Studierenden der Augsburger Medizinfakultät in Eigenregie organisiert, führt es jüngere Kinder spielerisch an den Besuch bei Ärztin, Arzt oder im Krankenhaus heran.



Die Puppenväter und Teddymütter überlegen vor dem Besuch bei den Teddydocs was ihren kleinen Freunden fehlen könnte: Kopfschmerzen, Bauchweh oder ein gebrochenes Beinchen. Studierende der Humanmedizin untersuchen und versorgen die Fellfreunde. Dabei nehmen sich so viel Zeit wie bei einem richtigen Arztbesuch: inklusive Anmeldung, Warteraum, Behandlungszimmer und Apotheke. Wer Beschwerden mit dem Bewegungsapparat hat, geht anschließend zur Krankengymnastik bei den angehenden Physiotherapeutinnen und -therapeuten der Akademie für Gesundheitsberufe des Universitätsklinikums Augsburg. Eine Behandlung dauert dabei zwischen 10 und 30 Minuten. Alle Mitwirkenden wurden im Umgang mit Kindern geschult.

Neu: die „Schwangeren-Vorsorge“

Erstmals dabei sind in diesem Jahr Studierende der Hebammenwissenschaften. Der duale Studiengang kann seit vergangenem Wintersemester an der Medizinischen Fakultät studiert werden. An einer eigenen Station betreuen und versorgen sie Puppen und Stofftiere, die bald Nachwuchs erwarten. Alina Pöhler aus dem Orga-Team der Teddybärklinik: „Uns geht es darum, dass Kinder, die vielleicht schon schlechtere Erfahrungen im Krankenhaus oder beim Arzt gemacht haben, die Angst davor verlieren. Aber auch für alle anderen ist es eine schöne Möglichkeit spielerisch einen Besuch beim Arzt oder bei der Ärztin kennen zu lernen“.



Auch die Medizinstudierenden ziehen, neben Spaß, einen Mehrwert aus der Aktion. Durch die Arbeit mit den kleinen Patienten und Patientinnen erweitern sie ihre kommunikativen und emphatischen Fähigkeiten. Die Vorbereitungen forderte Kenntnisse in Projektmanagement und Veranstaltungsorganisation. Auch Sponsorenakquise war Teil der Vorbereitung: Das Teddybär-Krankenhaus wird von Sponsoren und Partnerorganisationen mit Verbandsmaterial, Mal- und Spielsachen oder auch „Arzneimitteln“ in Form von Süßem unterstützt.



Teddybär-Krankenhäuser gibt es seit 2000 in Deutschland. Sie sind mittlerweile Tradition an allen medizinführenden Universitäten. Ursprünglich ist das ehrenamtliche Projekt in den neunziger Jahren in Skandinavien entstanden und wird seitdem weltweit von Studierenden der Humanmedizin durchgeführt. In Augsburg findet die Veranstaltung findet einmal jährlich statt.

Weitere Informationen

Die Sprechstunde im Teddybär-Krankenhaus ist kostenfrei und ohne Anmeldung geöffnet. Kinder jeder Altersstufe sind willkommen, besonders geeignet ist die Veranstaltung für Kinder im Vorschul- und Kindergartenkinder.

Das Teddybärkrankenhaus öffnet am 15. Mai von 14 bis 17 Uhr. Kindergartengruppen können sich für den 15., 16. und 17. Mai, jeweils 9 bis 12 Uhr, anmelden.