Comenius, Klafki und Greta - Bildung in Zeiten des Anthropozäns
Internationale Tagung zu Pädagogik und Philosophie umweltbewussten Denkens
Augsburg/CH - Welche philosophisch fundierten Bildungskonzepte sind geeignet, Menschen zu einem respektvollen und weiterdenkenden Handeln gegenüber unserer Umwelt zu animieren? Dieser Frage widmet sich vom 20. bis 22. September die internationale Tagung „Comenius, Klafki und wir: Auf der Suche nach Bildung für das Anthropozän" an der Universität Augsburg. Organisiert von den Philosophie- und Pädagogik-Professoren Uwe Voigt und Eva Matthes bereichert sie die Debatte um verschiedene Gesichtspunkte internationaler Forschender und stellt das aktuelle Forschungsprojekt, das die beiden derzeit an Schulen im Großraum Augsburg durchführen, vor. Die Tagung wird erste Ergebnisse dieses Projekts besprechen und inhaltlich vertiefen. Mit Befragungen sowohl von Schülerinnen und Schülern als auch Lehrkräften soll herausgefunden werden, welche Wissensressourcen zur Umwelt bestehen, ob diese an den Schulen derzeit in einem ausreichenden Maß vermittelt werden und was es diesbezüglich noch zu tun gibt. Ebenso wichtig ist die Grundlegung bestimmter, auf Nachhaltigkeit zielender Haltungen.
Verantwortliches Handeln für ein neues Erdzeitalter ist ein Thema, das seit der "Fridays for Future"-Bewegung mit ihrer Gründerin und Symbolfigur Greta Thunberg eine bemerkenswerte gesellschaftliche Dynamik entfaltet hat. Schon vor den weltweiten Demonstrationen von Schülerinnen und Schülern haben die Augsburger Professoren Uwe Voigt, Lehrstuhl für Philosophie mit Schwerpunkt analytische Philosophie und Wissenschaftstheorie, und Eva Matthes, Lehrstuhl für Pädagogik, ein Projekt ins Leben gerufen, das bildungsgeschichtliche, philosophische und didaktische Perspektiven verantwortlichen Handelns in einem neuen Erdzeitalter aufzeigen wird. Dabei geht es darum, aus der Sicht der Pädagogik als zuständiger Fachdisziplin und der Philosophie als Orientierungswissenschaft die Frage zu klären, was Menschen zu einem weiterführenden Handeln gegenüber einer Umwelt führen kann, die so tiefgreifend von ihnen geprägt und beeinflusst ist, dass dies die Annahme eines neuen Erdzeitalters, eben des Anthropozäns, rechtfertigt. Konzeptionelle Anregungen sollen zwei Klassiker der Pädagogik mit starken Bezügen zur Philosophie geben: Johann Amos Comenius (1592 - 1670) und Wolfgang Klafki (1927 - 2016). So steht denn auch die bevorstehende Tagung zum Thema, die vom 20. bis 22. September an der Universität Augsburg stattfindet, unter dem Motto "Comenius, Klafki und wir: Auf der Suche nach Bildung für das Anthropozän".Wissensressourcen zur Umwelt
Die Tagungsbeiträge beschäftigen sich unter anderem mit Umweltbewusstsein, Narrativen für das Anthropozän, der pädagogischen Philosophie von Comenius, Digitalisierung im Bildungswesen und philosophischen Betrachtungen des Menschen im Angesicht der Natur.
Unterstützt wird die Tagung vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds und der Deutschen Comenius-Gesellschaft, deren Jahrestagung die Veranstaltung gleichzeitig ist.