Europa im Kleinen? Die Bukowina als multiethnische Kulturlandschaft und „verlorene Heimat“
Aktuelle Regelungen
Die Dauerausstellung kann zu unseren Öffnungszeiten Dienstag und Mittwoch, 08:00 - 14:00 besichtigt werden.
Außerhalb unserer Öffnungszeiten sind Besichtungungen nur nach Rücksprache möglich.
Anmeldungen hierzu bitte telefonisch unter 0821 577067 oder per Mail an info@bukowina-institut.de
Buko…? – wie war das nochmal? Die Bukowina ist Ihnen kein Begriff? Keine Sorge, denn unsere Dauerausstellung in den Räumen des Bukowina-Instituts an der Universität wird Ihnen die Augen für eine vielfältige aber auch unbekannte Gegend öffnen.
Erleben Sie die Geschichte dieser historischen Region von den Habsburgertagen über die schweren, von Flucht und Vertreibung geprägten Zeiten in den beiden Weltkriegen bis hin zur heutigen Situation.
Lassen Sie sich in eine andere Zeit entführen und begeben Sie sich auf eine Spurensuche durch die religiöse, sprachliche und ethnische Vielfalt der Region. Von historischem Kartenmaterial, alten Fotografien, aber auch Gegenständen aus dem alltäglichen Leben und den dazugehörigen Lebensgeschichten ist alles dabei – und das für Jeden.
Eine Ausstellung, die man mit allen Sinnen erleben kann – lauschen Sie den Erzählungen von Zeitzeug*innen an unseren Hörstationen, betrachten Sie die vielseitigen Exponate oder machen Sie einen Spaziergang durch das Habsburger Czernowitz (ukr. Černivci), indem Sie den Straßen auf unserem begehbaren Stadtplan folgen.
Also los – wieso weit in die Ferne schweifen, wenn „Europa im Kleinen“ doch so nah ist!
Mit der Geschichte der Bukowina im Zentrum beleuchtet die Ausstellung die Themenbereiche Migration und Zusammenleben in einer vielfältigen Gesellschaft sowie Entwurzelung und Heimatverlust – und hat somit das Potential, an zahlreiche Erfahrungen in unserer heutigen Gesellschaft anzuknüpfen.
Die Ausstellung kann während unserer regulären Öffnungszeiten (außer Feiertagen) zwischen 08:00 und 14:00 Uhr besucht werden.
Die Ausstellung wurde gefördert durch:
Objekt des Monats
Oktober 2021: Morgenstern
Morgenstern | Holz | farbige Glasperle | gedrechselt ( Holz ) | bemalt ( Hand ) |1990 | Bukowina | Augsburg | archiv des Bukowina-Instituts, Inventar nr. 43.
Jetzt möchten wir Ihnen ein interessantes Objekt des Monats der Sammlung vom Bukowina-Institut vorstellen. Es ist ein Morgenstern. Dieser Morgenstern ist ein Symbol der Macht, der aus Holz in Handarbeit in der Form eines Stiels mit zylindrischer Kugel und Zacken aus hellem Holz oben angefertigt ist. Dazu ist dieser Gegenstand mit geometrischen Mustern bemalt. Das ungefähre Datum der Herstellung dieses Gegenstands ist 1990 in der Gegend Bukowina. Jetzt die Geschichte dazu:
Früher im Mittelalter wurden die Morgensterne als Art der Schlagwaffe benutzt und hatten verschiedene Formen und wurden meistens aus Metall hergestellt. Die Art der Waffe hat sich sehr schnell beim Volk verbreitet wegen der Leichtigkeit der Anfertigung. Es gibt eine Legende, die erklärt, warum der Morgenstern mit diesem Namen bezeichnet wurde. Weil Angreifer am Morgen mit dem Morgenstern-Stachelspitzen Feinde begrüßen. Im Laufe der Zeit XVIII-XIX benutzte man die Morgensterne nicht mehr als Waffe, sondern als ein Symbol der Macht. Dieses Symbol hat man in vielen Ländern akzeptiert. Die Fürsten erhalten den Morgenstern wie ein Erbe. Während der Kosakenzeit war der Morgenstern ein Symbol von Hetman seiner Ehre und Macht. Den Morgenstern konnte Hetman als Geschenk bekommen, so wurden Hetman Chmelnizkij vom polnischen König, vom türkischen Sultan, vom Moskauer Zar, Morgensterne geschenkt. Aus diesem Grund behauptet man, dass ein Hetman nicht nur einen Morgenstern besitzen konnte. Dieser Hetman hat mehrere Morgensterne, sogar einen goldenen besessen. Es gibt viele Geschichten, Gedichte, Bilder und Traditionen, die einen engen Zusammengang mit dem Morgenstern haben. Sogar heute hat die Ukraine die Tradition, wenn ein neuer Präsident vereidigt wird, bekommt er den Morgenstern als Symbol der Macht.