Beschlüsse des Studentischen Konvents vom 26.06.2024

In der neunten ordentlichen Sitzung des Studentischen Konvents am 26.06.2024, wurden die nachfolgenden Beschlüsse gefasst.

Künstliche Intelligenzen an der Uni und im Studium

Nach der Freigabe von ChatGPT durch OpenAI am 30.11.2022 erfuhr diese künstliche Intelligenz eine hohe Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit. Der Hype hat sich mittlerweile gelegt und KI-Anwendungen haben ihren Platz im Alltag vieler Studierender gefunden. Universitäten, die die Menschen der Zukunft ausbilden, sollten sich daher mit den aktuellen Entwicklungen auseinandersetzen und prüfen, in welcher Form künstliche Intelligenz ihren Platz im universitären Alltag finden kann und soll.

Der Studentische Konvent befürwortet eine stärkere Einbindung künstlicher Intelligenzen in den universitären Alltag. Dazu sind jedoch noch zahlreiche Vorbereitungen zu treffen, um einen sicheren, sinnvollen und zielgerichteten Umgang mit diesen zu gewährleisten. Künstliche Intelligenzen können an Universitäten und im Studium einen Platz finden.

Die Verwendung von künstlicher Intelligenz wirft eine Reihe von Fragen auf, die durch klare Regeln beantwortet werden müssen, um den Studierenden die nötige Sicherheit bei der Verwendung in Lehrveranstaltungen zu geben. Diesbezüglich sind insbesondere Fragen des Urheberrechts und die Frage in welcher Form das Hilfsmittels künstliche Intelligenz angegeben werden muss, nicht geregelt. Die bestehende Lücke hinsichtlich der Etablierung von Regeln führt in letzter Konsequenz zu unerwünschten Bestrafungen von Studierenden, die sich entscheiden, im Rahmen ihres Studiums auf künstliche Intelligenz zurückzugreifen. Der Studentische Konvent ist jedoch skeptisch, ob allgemeingültige Regelungen gefunden werden können, die für alle Fachbereiche sinnvoll anwendbar sind. Daher wird eine Anpassung der Regelungen an die verschiedenen Anforderungen der unterschiedlichen Fachbereiche befürwortet.

Die Relevanz künstlicher Intelligenzen für die Zukunft ist evident. Ihre Einbindung in die Lehre muss daher bereits jetzt vorangetrieben werden. Dabei ist entscheidend, dass dies in einem sinnvollen Rahmen geschieht. Dies erfordert sowohl eine Aufklärung der Studierenden über die Verwendung, gegebenenfalls in gesonderten Veranstaltungen, als auch der Lehrenden. Darüber hinaus ist eine kontinuierliche Evaluierung des Einsatzes von künstlicher Intelligenz in der Lehre erforderlich, um sicherzustellen, dass sie die Lehre nachhaltig verbessert und nicht zu einer zusätzlichen Belastung in den häufig überfüllten Curricula führt.

Die Existenz von künstlicher Intelligenz wirft die Frage auf, ob die gängigen Prüfungsformate noch angemessen sind. So stellen beispielsweise die sogenannten Large Language Models wie ChatGPT etablierte Prüfungsformate, bei denen die Textproduktion im Mittelpunkt steht, grundsätzlich in Frage. Der Studentische Konvent ist sich bewusst, dass der Prozess der Entwicklung neuer Prüfungsformate und deren Umsetzung mit einem hohen Arbeitsaufwand verbunden ist, sieht darin aber die Chance, die Lehre durch innovative Lehrkonzepte ständig zu überdenken und in der Konsequenz zu verbessern.

Gleichzeitig muss ein Prozess initiiert werden, dessen Ziel es ist, zu eruieren, welche künstlichen Intelligenzen für die Lehre an Universitäten tatsächlich geeignet sind. Ein wesentliches Kriterium ist, dass die Informationen, die von künstlichen Intelligenzen bereitgestellt werden, wissenschaftlichen Grundlagen entsprechen. ChatGPT ist in dieser Hinsicht ein Negativbeispiel, da es oft schlicht unmöglich ist, die bereitgestellten Informationen zu validieren oder sie sich im schlimmsten Fall sogar als falsch herausstellen.

Die zunehmende Präsenz künstlicher Intelligenzen im Alltag von Universitätsangehörigen wirft die Frage auf, wie mit Daten, die diesen zur Verfügung gestellt werden, umgegangen werden sollte. Der Datenschutz ist ein zentrales Recht aller Verwender*innen und muss daher bei allen Anwendungen gewährleistet werden können.

Die Entwicklung künstlicher Intelligenzen ist mit hohen Kosten verbunden, weshalb kommerzielle Angebote in Zukunft eine zunehmend wichtigere Rolle spielen werden. Um allen Studierenden die gleichen Chancen zu gewährleisten, ist es erforderlich, den Zugang zu künstlichen Intelligenzen an Universitäten kostenlos, wie dies bei anderen digitalen Produkten, wie beispielsweise Microsoft Office, schon der Fall ist, zu ermöglichen.

Künstliche Intelligenzen bieten neue, leichtere und besser Wege, Falschinformationen zu generieren. Diese können beispielsweise für Mobbing verwendet werden. Aus diesem Grund müssen an Universitäten Strukturen geschaffen werden, die aktiv gegen derartige Entwicklungen vorgehen und Aufklärungsarbeit betreiben sowie eine Anlaufstelle für Betroffene bieten.

Die zuvor genannten Punkte sind nicht auf die Universität beschränkt, sondern sollten an allen Bildungseinrichtungen Berücksichtigung finden. Eine zielgerichtete Integration von künstlichen Intelligenzen sollte daher an allen Bildungseinrichtungen erfolgen. Dies ist insbesondere für Lehramtsstudierende von Bedeutung, die ihr Studium an Universitäten absolvieren und in Zukunft mit künstlichen Intelligenzen in Bildungskontexten konfrontiert werden.

Unterstützung der Radlnacht-Demo am 20. Juli für sichere Radwege und eine bessere Fahrradinfrastruktur in Augsburg

Die Studierendenvertretung unterstützt die Augsburger Radlnacht 2024, welche am 20. Juli abends stattfindet.

Eine gute Fahrradinfrastruktur und sichere Radwege spielen auch für Studierende eine große Rolle und sind zentral für die gute Erreichbarkeit der Universität und damit für gute Studienbedingungen.

Sicheres Radfahren zu allen Jahres- und Tageszeiten spielt für viele Studierende eine große Rolle und sollte daher gefördert werden.

Der Studentische Konvent beauftragt das Referat für Öffentlichkeitsarbeit, die Veranstaltung über den Mail-Newsletter der Studierendenvertretung und deren Social-Media Auftritte zu bewerben. Außerdem dürfen die AStA-Plakatierflächen auf dem Campus zur Werbung genutzt werden. Zudem soll das Studierendenwerk angefragt werden, ob eine Bewerbung über die Tischaufsteller in der Mensa möglich ist.

Begründung:
Fahrradfahren ist ein großer Faktor, um die nachhaltige und klimafreundliche Mobilität der Studierenden zu fördern. Dafür bedarf es neben Abstellmöglichkeiten und Reparaturstationen auf dem Campus auch eine gute Anbindung des Campus der Universität von allen Richtungen sowie gute Verbindungen zwischen den verschiedenen Universitätsstandorten in der Stadt Augsburg.
Die Radlnacht 2024 ist eine Demonstration für eine bessere Fahrradinfrastruktur in Augsburg und um darauf aufmerksam zu machen, wie wichtig sicheres Radfahren zu allen Jahres- und Tageszeiten ist. Die Radlnacht wurde viele Jahre lang von der Stadt Augsburg organisiert. Dieses Jahr übernimmt ein Team aus Ehrenamtlichen, u.a. vom ADFC Augsburg, die Organisation. Sie beginnt mit Picknick und Programm am 19 Uhr und um 21 Uhr geht es auf einen 12km langen Fahrrad-Corso über Augsburgs Straßen.
Fahrradfahren ist schon heute eine umweltfreundliche und gesunde Fortbewegungsmöglichkeit ist, die von vielen Studierenden genutzt wird. Sichere Fahrradwege tragen dazu bei, Unfälle zu vermeiden und das allgemeine Verkehrsaufkommen zu reduzieren. Zudem fördern gut ausgebaute Fahrradwege die Mobilität und Unabhängigkeit der Studierenden und stellen so einen wichtigen Beitrag für die Attraktivität des Studienstandorts Augsburg und attraktive Studienbedingungen in Augsburg dar.
Gemäß Art. 27 BayHIG Abs. 2 fallen unter die Aufgaben der Studierendenvertetung unter anderem die Vertretung der wirtschaftlichen und sozialen Belange sowie der sportlichen Interessen der Studierenden. Aus den oben genannten Gründen hilft die Radlnacht beim Voranbringen dieser Ziele, weshalb eine Unterstützung der Veranstaltung in den Aufgabenbereich der Studierendenvertretung fällt (vgl. BVerwG, Urteil vom 12. Mai 1999 - Az 6 C 10/98).

Cafeten-Außentüren öffnen! Zugänglichkeit der Alten Cafeteria von außen ermöglichen.

Der Studentische Konvent fordert das Studierendenwerk dazu auf, die Alte Cafeteria während der Öffnungszeiten auch durch die Außentüren zugänglich zu machen.

Begründung:
Gerade zu Beginn der Semester kann man mehrmals täglich verzweifelte Studierende dabei beobachten, wie sie kläglich am Versuch, die Cafete durch die Außentüren zu betreten, scheitern. Derzeit ist die Alte Cafeteria nur über das D-Gebäude erreichbar, was im Vorraum der Cafeteria, bei der CafeBar, zu einer Engstelle führt. Dadurch müssen sich die Studierenden oft durch Menschenmassen drängen, um die Cafeteria betreten zu können.
Besonders in den Sommermonaten intensiviert sich dieses Phänomen, wenn viele Studierende ihre Pausen vor der Cafeteria verbringen. Wer sich ein erfrischendes Getränk oder Eis aus der Cafeteria holen möchte, muss zunächst durch die automatische Schiebetür ins D-Gebäude und anschließend die Engstelle bei der CafeBar passieren. Ein direkter Zugang durch die Außentüren würde diese Situation erheblich verbessern und den Komfort für die Studierenden erhöhen.

Veröffentlicht von

Dieser Artikel wurde veröffentlicht vom Präsidium des Studentischen Konvents.

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