Christoph Salzmann, M.A.

Genova nascosta. Ethnografie zwischen Meer und Bergen

 

Genuas Altstadt könnte mit dem Computerspiel Tetris verglichen werden. Die norditalienische Hafenstadt zeichnet sich durch ein Gassengeflecht aus, in dem sich architektonische Stile unterschiedlicher Epochen überlagern und ein Orientierungsverlust hervorgerufen wird. Deswegen erscheint Genua Einheimischen wie Fremden als versteckt – nascosta. Die jahrzehntelange Vernachlässigung ihres historischen Zentrums erweist sich heute als ein Schatz, um zwischen bröckelnden Fassaden und engen Gassen in den Entwicklungsphasen der einstigen Handels- und Industriemetropole zu lesen.

Die Studie befasst sich mit der Frage, wie die BewohnerInnen ihre Altstadt und deren Erneuerungsprozess wahrnehmen. Sie fragt danach, welche Interpretationen der urbane Raum aus seiner historischen Substanz heraus in Form von Denkmälern, Straßen, Architekturen und Plätzen ermöglicht. Die Raumstruktur, die durch engstehende mehrstöckige Gebäude bestimmt wird, bildet dabei den Schlüssel zur Lektüre einer Altstadt, in der man den Himmel fast nie vollständig sieht. Sie gibt nicht nur Auskunft über Genuas Charakter, sondern auch über die hier lebenden Menschen.

Methodisch umfasst die Studie mehrere Perspektiven: Neben Interviews und Go-Alongs mit StadtbewohnerInnen erfolgt auch ein autoethnografisches Erlaufen Genuas.

 

(Dissertationsprojekt)

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