Irritation des Selbstverständlichen. Eine theoretisch-empirische Annäherung an nichtalltägliche soziale Arrangements
Projektstart: 01.01.2009
Projektträger: Universität Augsburg
Projektverantwortung vor Ort: Prof. Dr. Christoph Lau
Beteiligte WissenschaftlerInnen der Universität Augsburg: Michael Ernst-Heidenreich, M.A.
Zusammenfassung
Ich widme mich mit meinem Dissertationsvorhaben der Frage, welche Relevanz dem Eindruck nicht-alltäglicher Ereignisse auf Prozesse sozialer Interaktion und Beziehungskonstitution beizumessen ist. Folglich beschäftige ich mich einerseits mit Prozessen des sozialen Austauschs, andererseits mit einem spezifisch ausgewählten Kontext sozialer Interaktion: Situationen, die sich als nicht-alltäglich identifizieren lassen. Die Arbeit wird dabei von der Annahme geleitet, dass das Nicht-Alltägliche als Irritation des Selbstverständlichen explizit zur interaktiven Selbstverortung und damit zum Herausbilden neuer sozialer Beziehungen auffordert. Im Hinblick auf die Bezugsdisziplin der Untersuchung lässt sich die obige Frage auch auf andere Weise formulieren: Wie sind das Nicht-Alltägliche als Moment, in dem Individuen miteinander in Austausch geraten und dabei interaktive Dynamiken entfalten sowie diese Dynamiken des Austauschs mit soziologischen Mitteln einzuholen? Um diese Forschungsfragen zu bewältigen, wird der Stand der sozialtheoretischen Debatte aufgearbeitet und mit zwei ausgewählten empirischen Fallbeispielen konfrontiert.