Kontroversen um Hydraulic Fracturing in Frankreich, Deutschland und Polen. Eine vergleichende Analyse zur Rolle von ökologischen Rechtfertigungsordnungen und Civic Epistemologies in aktuellen Risikokonflikten

Das Vorhaben untersucht in vergleichender Perspektive aktuelle Konflikte um den Einsatz von Hydraulic Fracturing (Fracking) in Frankreich, Deutschland und Polen.

 

 

Hydraulic Fracturing picture
Adobe Stock

 

 

Deutsche Forschungsgemeinschaft

Projektübersicht

Projektstart

01.06.2017

 

Projektende

31.03.2021, verlängert

 

Projektträger

DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft)

 

Projektverantwortung vor Ort

 

Beteiligte WissenschaftlerInnen der Universität Augsburg

Claudia Foltyn

Matthias Klaes

Simone Lackerbauer

 

 

Wissenschaftliche Hilfskraft
Valerio Pennica

 

 

Projektbeschreibung

Description du projet

Opis projektu

 

Fracking ist in allen drei Untersuchungsländern Gegenstand öffentlicher Kontroversen, die durch ähnliche Konstellationen von Argumenten, Deutungsmustern und Narrativen sowie Expertisen und Gegenexpertisen gekennzeichnet sind.

 

Dennoch lassen sich länderspezifische Unterschiede im Umgang mit Hydraulic Fracturing beobachten: Während in Frankreich ein Moratorium bezüglich des Einsatzes von Fracking besteht, erscheint die Bedeutung des Verfahrens für Deutschland nach wie vor unklar. Polen setzt dagegen seit längerem auf die weitere Erprobung der Fracking-Methode, um potentielle Schiefergasvorkommen kommerziell nutzen zu können.

 

Vor diesem Hintergrund befasst sich das Projekt im Kern mit der Frage, wie sich die genannten nationalen Unterschiede im Umgang mit Hydraulic Fracturing trotz ähnlicher Konfliktkonstellationen verstehen und erklären lassen. Aus der Perspektive der Wissenssoziologischen Diskursanalyse (WDA) (Keller 2011) fokussiert die Untersuchung auf die jeweiligen Verfahren der gesellschaftlichen Bewertung und Prüfung von Risikoszenarien innerhalb der drei anvisierten Länder.

 

In theoretisch-begrifflicher Weiterführung und Präzisierung der soziologischen Risikodiskursforschung richtet sich der Blick auf die Rolle ökologischer Rechtfertigungs- und Bewertungsordnungen (Lafaye/Thévenot 1993), auf die Verlaufskurven der beobachteten Konflikte (Chateauraynaud 2009) sowie auf deren Einbettung in allgemeinere gesellschaftliche Bewertungszusammenhänge (Civic Epistemologies) (Jasanoff 2005), welche in den Auseinandersetzungen die darin statthabenden Formen und Prozesse der Risikobewertung orientieren.

 

Ausgehend hiervon werden die Akteure, Arenen und Verlaufsformen der Auseinandersetzung um Fracking auf der nationalstaatlichen Ebene untersucht und in ihren Dimensionen und Konfliktverläufen vergleichend analysiert. Zudem werden pro Untersuchungsland jeweils zwei Fallstudien durchgeführt, in denen die Konflikte um Hydraulic Fracturing an konkreten Standorten beobachtbar sind.

 

Empirische Grundlage ist die Analyse zentraler Dokumente (Medienberichte, Expertengutachten, Stellungnahmen etc.) sowie Leitfadeninterviews mit Schlüsselakteuren der jeweils länderspezifischen Fracking-Debatten.

 

Das Ziel der Untersuchung besteht letztlich darin, einen Beitrag zu einem differenzierten wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Verständnis aktueller Konfliktdynamiken unter den Bedingungen einer transformativen Energiepolitik zu leisten.

 

Konferenzteilnahme

  1. Fourth Energy and Society Conference: Energy transitions in a divided world -         Midterm conference of the European Sociological Association Research Network 12 Environment and Society, 3. – 5. September 2018, University of Exeter, UK, Titel des Vortrags: Comparing Energy Discourses – The controversies on hydraulic fracturing and shale gas in Germany and Poland, Vortragende: Claudia Foltyn
  2. „Fracking Europe. Multidisciplinary perspectives on a checkered technology“, 08.-09. November 2018, Wissenschaftszentrum Umwelt (Innocube), Universität Augsburg, Titel des Vortrags: Politics  of  knowledge  in  controversies  over hydraulic fracturing in France, Germany and Poland, Vortragende: Simone I. Lackerbauer and Claudia Foltyn. Organisation des Workshops: Matthias Klaes, Prof. Dr. Reiner Keller and Dr. Roberto Cantoni                        
  3. Ignorance and non-knowledge: what consequences for democratic governance, politics and policy? 13.  – 14. November 2018, Universität Wien, Titel des Vortrags: The Polish shale gas discourse as an example of dealing with specified ignorance?, Vortragende: Claudia Foltyn
  4. Die diskursive Konstruktion von Wirklichkeit IV. Interdisziplinäre Perspektiven einer wissenssoziologischen Diskursforschung, 21. – 22. März, Universität Augsburg, Titel des Vortrages: Umkäpftes Wissen. Zur Analyse von Wissenspolitiken in den Debatten um Fracking in Frankreich, Deutschland und Polen, Vortragende: Matthias Klaes, Simone I. Lackerbauer, Claudia Foltyn
  5. DNC3-ALED 2019 : Knowledge and Power in a Polycentric World: Discourses across languages, cultures and space, 11. – 14. September 2019, Paris Seine, Université Cergy-Pontoise, Titel des Vortrags: Comparing Energy Discourses – The controversies on hydraulic fracturing and shale gas in Germany, France and Poland, Vortragende: Simone I. Lackerbauer
  6. 16. Tagung der Nachwuchsgruppe Umweltsoziologie, 30. September -  01. Oktober 2019, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung UFZ, Titel des Vortrags: Zur vergleichenden Analyse von Wissenspolitiken im Rahmen öffentlicher Debatten um Hydraulic Fracturing in Deutschland, Frankreich und Polen, Vortragende: Claudia Foltyn

     

 

 

 

 

 

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