Pressemitteilung 134/19 - 04.09.2019

Tagung der Musikbibliotheken

Augsburger Sammlungen und Quellen zur europäischen Musikgeschichte als Themenschwerpunkt

Augsburg/MH – 200 Bibliothekarinnen und Bibliothekare aus öffentlichen Musikbibliotheken, Musikhochschulbibliotheken, Rundfunk- und Orchesterbibliotheken und Musikabteilungen wissenschaftlicher Bibliotheken treffen sich vom 17. bis 20. September 2019 in Augsburg. Bei der Deutschland-Tagung der International Association of Music Libraries, Archives and Documentation Centres (IAML) tauschen sie sich über neue fachliche Standards, neu erforschte Musikquellen und aktuelle Entwicklungen des Musikmedien- und Musikinformationsmanagements aus. Zudem bilden sie sich in musikalischen Urheberrechtsfragen fort und diskutieren über neue Herausforderungen in den Arbeitsfeldern von Musikbibliotheken. Nach Augsburg eingeladen haben gemeinsam mit der Stadtbücherei Augsburg das Leopold-Mozart-Zentrum der Universität Augsburg und die Universitätsbibliothek Augsburg in Kooperation mit der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg.

Bezogen auf das Thema Musik kommt man in Augsburg an Leopold Mozart, der 1719 hier geboren wurde, nicht vorbei.  Bedeutende Augsburger Quellenbestände zu Wolfgang Amadeus und dessen Vater Leopold Mozart sind die Oettingen-Wallersteinsche Bibliothek an der Universitätsbibliothek, Musikalien des ehemaligen Dominikanerklosters Heilig Kreuz und des Benediktinerstifts Lambach an der Staats- und Stadtbibliothek sowie, ebendort, die berühmte Mozartiana-Sammlung (zeitgenössische Bilder und Dokumente zu W.A. Mozart) von Maximilian Zenger. Augsburg besitzt somit eine reichhaltige Bibliothekslandschaft sowie bedeutende Sammlungen und Quellen zur europäischen Musikgeschichte.  Zu den Augsburger Mozart-Quellen und zu Leopold Mozarts in Augsburg erschienenem „Versuch einer gründlichen Violinschule“ sind verschiedene Tagungsbeiträge vorgesehen.

Musikhandschriften und -drucke vom Mittelalter bis ins 16. Jahrhundert

Die Augsburger Veranstalter präsentieren dem Fachpublikum im Rahmenprogramm der Tagung vielfältige Einblicke in ihre Sammlungen.  Die 1537 gegründete Staats- und Stadtbibliothek Augsburg ist eine der bedeutendsten frühneuzeitlichen Bibliotheken Europas und verfügt über einen aus säkularisierten Augsburger und Schwäbischen Klöstern stammenden, sehr reichen Bestand an Musikhandschriften und -drucken vom Mittelalter bis ins 16. Jahrhundert, welche die Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmer im Rahmen von Führungen besichtigen können.

Für die Öffentlichkeit ist die Ausstellung „Im Zentrum Mozart. Musik aus 1000 Jahren“ vom 12. bis 27. September 2019 im Unteren Cimeliensaal der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg, Schaezlerstr. 25, 86152 Augsburg, zugänglich.

Musikbücherei: Seltene Erstausgaben, Notenarchiv und Orchesternotensammlung

Ungewöhnlich für kleinere öffentliche Musikbibliotheken sind auch die drei historischen Sondersammlungen in der Musikbücherei der Stadtbücherei Augsburg: Die Musikaliensammlung des deutsch-amerikanischen Bankiers, Kunstsammlers und Mäzens James Loeb (1867–1933) enthält zahlreiche seltene Erstausgaben des späten 19. Jahrhunderts. Das Notenarchiv des Gitarreclubs Augsburg (1900–1949) versammelt Musikdrucke der Wiener und Pariser Virtuosenzeit von Mauro Giuliani bis Napoléon Coste. Eine private Orchesternotensammlung der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts aus der Schwesterstadt Liberec (ehem. Reichenberg) mit über 100 Erstdrucken von Werken der Strauss-Familie gibt Einblicke in die kleinbürgerliche Unterhaltungsmusikrezeption und Freizeitkultur Nordböhmens zwischen den Weltkriegen.

Sonderausstellung in der Universitätsbibliothek

Die Fürstlich Oettingen-Wallersteinsche Bibliothek umfasst u.a. rund 1.800 Musikhandschriften und ca. 600 Musikdrucke. In einer kleinen Sonderausstellung zeigt die Universitätsbibliothek vom 18. bis 20. September 2019 im Ausstellungsfoyer ausgewählte Stücke, die in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zum Repertoire der Wallersteiner Hofkapelle gehörten, darunter auch zwei Werke von Leopold Mozart und Joseph Haydn, die speziell für die Kapelle komponiert wurden: Das Konzert für zwei Hörner und Orchester schuf Leopold Mozart 1752 im Auftrag des Grafen Philipp Karl zu Oettingen-Wallerstein, für dessen Sohn, Fürst Kraft Ernst, Joseph Haydn 1789 seine Sinfonie Nr. 91 komponierte.

Mozarts Bestes im öffentlichen Konzert des LMZ

Nach W. A. Mozarts eigenem Urteil „das beste was ich noch in meinem leben geschrieben habe“ gibt es im IAML-Sonderkonzert des Leopold-Mozart-Zentrums der Universität Augsburg am Mittwoch, den 18. September 2019, um 20 Uhr im Rokokosaal der Regierung von Schwaben zu hören: das Klavier-Bläserquintett KV 452 und dessen Nachbild gleicher Tonart, Beethovens Op. 16, dargeboten von Professorinnen und Professoren des Leopold-Mozart-Zentrums mit dem Münchner Pianisten Julian Riem. Karten sind erhältlich zu 12 Euro/ermäßigt 10 Euro im Sekretariat des Leopold-Mozart-Zentrums, Maximilianstr. 59, 86150 Augsburg und an der Abendkasse.

Über IAML Deutschland

IAML Deutschland wurde 1953 in enger Anlehnung an die Ziele und Aufgabenbereiche des gleichnamigen internationalen Verbandes gegründet. Seit 1992 ist IAML Deutschland ein eingetragener Verein mit mehr als 200 institutionellen und individuellen Mitgliedern (z. B. Musikbibliotheken, Musikarchiven, Rundfunkbibliotheken, Musikdokumentationseinrichtungen) und ist damit eine der größten der nationalen Gruppen der IAML. Der Verein fördert die Arbeit von Musikbibliotheken, -archiven und -dokumentationszentren und unterstützt Projekte auf den Gebieten der Musikbibliografie, -dokumentation und -bibliothekswissenschaft. Zudem entwickelt die Vereinigung  nationale Standards für die Katalogisierung, Bewahrung und Verfügbarkeit von Musikmaterialien. Zu den Zielen des Verbandes gehören ebenfalls die Erfassung und Erschließung von Musiksammlungen aller Art sowie Schutz und Erhaltung musikalischer Dokumente aus allen Epochen der Musikgeschichte.

Öffentliches Programm

Die Ausstellung "Im Zentrum Mozart". Musik aus 1000 Jahren in der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg. Vom 12.-27. September 2019 im Unteren Cimeliensaal der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg, Schaezlerstr. 25, 86152 Augsburg während der Öffnungszeiten.

Die "Musikalien-Sonderausstellung aus der Oettingen-Wallersteinschen Bibliothek"
vom 17.-20. September 2019 im Ausstellungsfoyer der Universitätsbibliothek Augsburg, Universitätsstr. 22, 86159 Augsburg während der Öffnungszeiten.

Und das Konzert "Prima la musica, poi le parole" - Klavierquintette von Mozart und Beethoven am 18. September im Rokokosaal der Regierung von Schwaben, Fronhof 10, 86152 Augsburg.  Karten erhältlich zu 12 Euro/erm. 10 Euro im Sekretariat des Leopold-Mozart-Zentrums, Maximilianstr. 59, 86150 Augsburg und an der Abendkasse.

 

 

 

Titelblatt von Leopold Mozarts Konzert für zwei Hörner und Orchester Es-Dur (1752)
Titelblatt von Leopold Mozarts Konzert für zwei Hörner und Orchester Es-Dur (1752) © Universität Augsburg
Antonín Dvořák, Klavierquartett D-Dur op. 23 (B 53).Erstausgabe.
Antonín Dvořák, Klavierquartett D-Dur op. 23 (B 53). - [Erstausgabe]. - Berlin: Schlesinger, 1880 © Stadtbücherei Augsburg

Medienkontakt

Uta Barth, Universitätsbibliothek Augsburg / Leopold-Mozart-Zentrum
Tel. +49 (0) 821 598-6124 oder 598-6123
uta.barth@bibliothek.uni-augsburg.de

 

Dr. Robert Forster, Stadtbücherei Augsburg
Tel. +49(0)821 324-2754
robert.forster@augsburg.de

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