Das Schwabencenter ist ein Wohn- und Geschäftskomplex in exponierter Lage im Stadtgebiet von Augsburg. Die drei charakteristischen Türme mit durchgehender Ladenstraße liegen direkt an der Friedberger Straße zwischen den beiden Stadtteilen Spickel und Herrenbach. Eröffnet im Jahr 1971 und damals als hochmodernes Einkaufcenter mit Wohnfunktion gefeiert, durchlief das Schwabencenter seither einen tiefgreifenden Imagewandel: je mehr es zum ‚ungeliebten Kind‘ der Augsburger*innen wurde, umso mehr schätzen es seine Bewohner*innen. Heute, also fast ein halbes Jahrhundert später, werden für das Schwabencenter neue Konzepte des Wohnens und Einzelhandels entwickelt.

Der Lehrstuhl für Humangeographie und Transformationsforschung ist von Beginn an konzeptionell an diesem Projekt beteiligt. Das kooperativ angelegte Projekt wird zusammen mit Augsburger Architekten, der Lokalen Agenda 21, dem Verein Transition Town und dem ‚Wohnzimmer im Schwabencenter‘ durchgeführt. Bislang wurden in den Bachelor- (Geländepraktika) und Masterstudiengängen (Anwendungs- und Praxismodule) interessante Ergebnisse für eine Imageverbesserung zusammen mit den Studierenden erarbeitet.

Das Kreativ-Projekt Schwabencenter hat einen stark visionären Charakter und ist für die kommenden Jahre angelegt. Die Vision für das Schwabencenter besteht darin, durch dessen nachhaltige bauliche wie energetische Umgestaltung ein in die Zukunft gerichtetes Beispiel für lebendiges, urbanes und ‚grünes‘ Wohnen und Einkaufen zu entwickeln und es zu neuer Attraktivität zu führen. Das Schwabencenter ist ein Lebensraum, der verbindet. Die Erfahrungen mit dem Projekt sollen als Plädoyer für eine mutige und experimentierfreudige, angewandt geographische Stadtforschung verstanden werden, die sich neuen Herausforderungen zunehmend unübersichtlich scheinender Gemengelagen in der Stadtentwicklung stellt und mit eigenen kreativen Ansätzen sowie inter- und transdisziplinären Impulsen Lösungen sucht.