Forschungstage

Forschungstage 2024: "KRITISCH-REFLEXIVE FACHDIDAKTIK DAZ UND DAF - EIN KONZEPT MIT ZUKUNFT!"

Promovierende am Lehrstuhl für Deutsch als Zweit- und Fremdsprache und seine Didaktik laden alle Interessierten ein, an den Workshops im Rahmen der II. Forschungstage teilzunehmen!

 

Am 27. Juni 2024 findet der Präsenz-Workshop “Kritische Fremdsprachendidaktik und ihre Implikationen im Unterricht” statt, der von Prof. Dr. phil. habil. David Gerlach, Lehrstuhlinhaber für Didaktik des Englischen an der Bergischen Universität Wuppertal, geleitet wird. Am 28. Juni 2024 wird Prof.in Dr.in Sandra Ballweg, Professorin für Deutsch als Zweit- und Fremdsprache an der Universität Paderborn, einen methodischen Workshop “Grounded Theory und Situational Analysis - all is data” angeboten. Der Workshop wird sowohl als Präsenzveranstaltung durchgeführt als auch online übertragen.  Die Forschungstage werden durch die Förderung der GGS – Graduiertenschule für Geistes- und Sozialwissenschaften ermöglicht und richten sich an alle (Fremd-/Zweit-)SprachendidaktikerInnen, PädagogInnen und BildungswissenschaftlerInnen der Universität Augsburg.

  • Zugang zur online-Übertragung über Zoom (Meeting-ID: 644 5504 4448 / Kenncode: Lq8v+y)
  • Teilnahme: Die Workshops sind für alle Interessierten offen, die Teilnahmezahl ist jedoch begrenzt. Anmeldungen bitte an Érika Lucena unter erika.coutinho.lucena@uni-a.de
27.06.2024  

14.15 - 17.30 Uhr: Kritische Fremdsprachendidaktik und ihre Implikationen im Unterricht

Leiter: Prof. Dr. phil. habil. David Gerlach (Bergische Universität Wuppertal)

Raum: D4056

 

Eine Kritische Fremdsprachendidaktik widmet sich der Frage, wie gesellschaftlich relevante, kontroverse, auch tabuisierte Themen zum Gegenstand im Fremdsprachenunterricht werden können. Die Ideen basieren auf Prinzipien der Förderung von Critical Literacy und Critical Pedagogy, die das Ziel verfolgen, Machtkonstruktionen in Texten (einem breiten Textbegriff folgend) zu dekodieren, zu dekonstruieren und im pädagogischen Sinne zu transformieren. Dies stellt besondere Anforderungen an Lehrende und Lernende im Unterricht – auch je nach Kontext, in dem ein solcher Unterricht gestaltet werden will. Diese (und weitere) unbequeme Fragen sollen in diesem Workshop adressiert und sowohl theoretisch wie auch unterrichtspraktisch (ggf. zudem forschungsmethodisch) diskutiert werden.

 

Literatur:

Gerlach, D. (Hrsg.) (2020): Kritische Fremdsprachendidaktik: Grundlagen, Ziele, Beispiele. Tübingen: Narr.

Granger, K. & Gerlach, D. (2023): Critical Feminist Pedagogy in English Language Education: An Action Research Project on the Implementation of Feminist Views in a German Secondary School. TESOL Quarterly, (advanced open access: https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/tesq.3272).

 

28.06.2024

10.00 - 12.00 Uhr: Methoden-Workshop “Grounded Theory und Situational Analysis - all is data”

Leiterin: Prof. Dr. Sandra Ballweg (Universität Paderborn)

Raum: D4056

 

Auch wenn die Grounded Theory eine der weltweit am meisten genutzten qualitativen methodischen Zugänge ist, bestehen manchmal Unsicherheiten: Für welche Fragestellungen ist die Grounded Theory geeignet? Wie verhält es sich mit neueren Versionen der Grounded Theory, z.B. der Konstruktivistischen Grounded Theory und der Situational Analysis? Wie genau geht man bei der Arbeit mit den verschiedenen Ausrichtungen der Grounded Theory vor? Diesen und weiteren Fragen gehen wir in diesem Workshop nach. Zuerst beleuchten wir, worin die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der verschiedenen Verfahren bestehen und werfen auch einen kurzen Blick auf ihre epistemologischen Hintergründe. Außerdem wenden wir uns forschungspraktischen Fragen zu, insbesondere der Kodierung des Datenmaterials und den verschiedenen Mapping-Strategien, aber auch möglichen Stolpersteinen im Forschungsprozess. Dazu werden wir an Beispielmaterial arbeiten und uns über die verschiedenen Forschungsprojekte austauschen.

 

Literatur:  

Ballweg, S.; Erichsen, G.; Hähnlein, M.; Introna, S.; Riemer, C.; Rozum, N.; Toumi Njeugue, B. & Zörner, A. (2021): Zum Zusammenspiel von Forschungsmethoden und ihren erkenntnistheoretischen Hintergründen. Ein Vergleich der Situationsanalyse und der Konstruktivistischen Grounded Theory am Beispiel eines narrativen Interviews. Zeitschrift für Interkulturellen Fremdsprachenunterricht (ZiF) 26/2. https://ojs.tujournals.ulb.tu-darmstadt.de/index.php/zif/article/view/1145/1140

 

Forschungstage 2023: "Kritisch-reflexive Fachdidaktik DaZ und DaF - ein Konzept mit Zukunft?!”

 

Gruppenfoto 10.11.2023 © Universität Augsburg

 

Die Forschungstage des Lehrstuhls Deutsch als Zweit- und Fremdsprache und seine Didaktik fanden am 09. und 10. November unter dem Rahmenthema „Kritisch-reflexive Fachdidaktik DaZ und DaF – ein Konzept mit Zukunft?!“ statt.

Die Veranstaltung wurde durch die Graduiertenschule für Geistes- und Sozialwissenschaften (GGS) gefördert. An den Forschungstagen wurden drei Workshops von eingeladenen Expertinnen sowie sieben Vorträge über eigene Forschungsprojekte der Teilnehmenden aus dem Lehrstuhl präsentiert. Teilnehmende waren wissenschaftliche Mitarbeiter*innen und Nachwuchsforscher*innen aus Deutsch als Zweit- und Fremdsprache und seine Didaktik sowie Didaktik der deutschen Sprache und Literatur.

 

Am 09. November leitete Frau Prof. Peuschel nach der Begrüßung eine textbasierte Diskussion zur kritisch-reflexiven Fachdidaktik. Schwerpunkt bildeten die Konzepte „Kritik“ und „Reflexion“ in der Fachdidaktik DaZ und DaF sowie die Rolle von Theorie und Empirie in diesem Kontext. Im Anschluss berichtete Lisa Teufel über ihr Dissertationsprojekt „Berufskommunikative Kompetenzen berufserfahrene Zugewanderter - Eine Mixed-Methods Studie.“ Ebenso präsentierte Laura Schmidt eine Datenanalyse und -auswertung im Rahmen ihrer Dissertationsarbeit zum Thema „Gendersensibler DaZ-Unterricht im institutionellen Integrationskontext“.

Im Workshop von Zuzana Münch-Manková (ZLbiB Universität Augsburg) wurde der Design-Based Research Ansatz (DBR) als innovatives Forschungsprinzip mit einem iterativen Ablauf und einer zweigleisigen Zielsetzung vorgestellt. Gemeinsam mit den Forschenden wurde überlegt, ob und wie der Design-Based Research Ansatz einen möglichen Zugang für die eigene Forschung darstellen könnte.

Anschließend präsentierten Katharina Heiler, Iuliia Halias und Tamara Zeyer ihre Forschungsprojekte:

  • Katharina Heiler: Interaktive videobasierte Lehr-Lern-Szenarien zur Förderung einer kritischen professionellen Wahrnehmung - ein Beispiel für eine kritisch-reflexive Fachdidaktik.
  • Iuliia Halias: Wo ist der Safe Space im DaZ-Unterricht?
  • Tamara Zeyer: Die ersten 25 Stunden Deutschunterricht: Eine empirische Studie zur Entwicklung professioneller Kompetenz von Berufseinsteigerinnen durch praktische Erfahrungen im DaF-Unterricht.

 

Die Veranstaltung am 10. November startete mit einem Workshop von Julia Feike (Friedrich-Schiller-Universität Jena) über wissenschaftliche Publikationspraxis in DaF/Z am Beispiel der 2022 gegründeten Open-Access-Zeitschrift „KONTEXTE: Internationales Journal zur Professionalisierung in Deutsch als Fremdsprache“.

Der anschließende online Workshop von Nina Simon (Universität Leipzig) fokussierte auf eine kritisch-reflexive Fachdidaktik und deren Ambivalenzen. Nach einem einführenden Input zu zentralen Prämissen wurde die Relevanz des Themas für die eigenen Forschungsprojekte in Kleingruppen ausgelotet.

Am Nachmittag präsentierten Chen Zhang und Erika Fabricia Coutinho Lucena ihre Dissertationsprojekte zu den Themen „Arbeitsaufträge im Rahmen der Lehr- und Instruktionssprache im digital gestützten Präsenzunterricht“ und „Authentische Mündlichkeit im Deutsch als Fremdsprache-Unterricht brasilianischer Universitäten“.

Die Forschungstage wurden mit einer Diskussion über Anwendungsmöglichkeiten der kritisch-reflexiven Fachdidaktik auf die präsentierten Themen unter Einbezug der Workshops abgeschlossen. Diese Veranstaltung bot einen umfassenden Einblick in aktuelle Forschungsansätze und Fragestellungen aus der Perspektive der kritisch-reflexiven Fachdidaktik im Bereich DaZ/DaF.

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