Das Berlin der 1920er Jahre als „Babel" der Moderne

Veranstaltungsdetails
Datum: 21.10.2021, 17:00 Uhr - 18:30 Uhr 
Ort: Zeughaus Augsburg, Filmsaal III. Stock, Zeugplatz 4, 86150 Augsburg
Veranstalter: Volkshochschule Augsburg und Universität Augsburg (Prof. Elisabeth Meilhammer)
Themenbereiche: Sprache, Literatur und Geschichte
Veranstaltungsreihe: studium generale: Sümpfe & Moore
Veranstaltungsart: Vortrag
Vortragende: PD Dr. Stefan Paulus, Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte
Eintritt: 6,00 EURO , ermäßigt: 3,00 EURO

In der Reihe "studium generale", die in diesem Semester Sümpfe und Moore thematisiert, befasst sich der Historiker PD Dr. Stefan Paulus mit dem "Sumpf der Großtstadt".


Die Redensart vom „Sumpf der Großstadt" impliziert auch wertende Zuschreibungen wie Moral- und Sittenlosigkeit oder schlicht die Auflösung bürgerlicher Konventionen. Bereits in der Bibel wurde das mesopotamische Babylon (hebräisch Babel) als ein Hort des Lasters, der Hurerei und der Sünde beschrieben. Mit Blick auf die Moderne gilt vor allem das Berlin der 1920er und frühen 1930er Jahre als eine nicht nur pulsieren-de und wachsende Metropole, sondern auch als Inbegriff des Lasters und der Dekadenz, ja als eine Art neuem „Babel".
Tatsächlich markieren die militärische Niederlage im Ersten Weltkrieg und der anschließende Untergang des Kaiserreichs auch das Ende der im kaiserzeitlichen Deutschland vorherrschenden gesellschaftlichen Resriktionen, Konventionen, Sitten und bürgerlichen Moralvorstellungen. Mit Gründung der Weimarer Re-publik schien plötzlich alles erlaubt, und die Reichshauptstadt avancierte rasch zum Zentrum einer vermeintlich ungehemmten Vergnügungssucht, sexueller Ausschweifungen und ausufernder Kriminalität. Am Beispiel des „Großstadtsumpfs" Berlin sollen die damaligen Entwicklungen und Umbrüche vom Ende des Kaiserreichs bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten aus einer kulturgeschichtlichen Perspektive nachgezeichnet und kritisch bewertet werden.

Weitere Veranstaltungen: Universität Augsburg


Suche