Sarah Sosinski M.A.
Akademischer Lebenslauf
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
04/23 Professur für Neuere deutsche Literaturwissenschaft, Universität Augsburg
seit Koordination des Zertifikatsprogramms 'Jüdische Studien'
10/21 Universität Augsburg
08/20- Wissenschaftliche Hilfskraft bei Prof. Dr. Bettina Bannasch
03/22 Professur für Neuere deutsche Literaturwissenschaft, Universität Augsburg
09/21- Tutorin für die Betreuung der Erstsemester bei Frau Prof. Dr. Stephanie Waldow
12/21 Professur für Neuere deutsche Literaturwissenschaft mit dem Schwerpunkt Ethik,
Universität Augsburg
10/20 Tutorin im Rahmen der Germanistischen Institutspartnerschaft (GIP) bei Prof. Dr. Alfred
Wildfeuer
Universität Czernowitz (Ukraine)
01/20- Studentische Hilfskraft bei Frau Prof. Dr. Bettina Bannasch
07/20 Professur für Neuere deutsche Literaturwissenschaft, Universität Augsburg
seit Masterstudium Internationale Literatur mit Schwerpunkt in English and American Studies
04/21 Universität Augsburg
10/19- Masterstudium Germanstik mit Schwerpunkt in der Neueren deutschen
06/22 Literaturwissenschaft und Jüdischen Studien
Universität Augsburg
04/17- Bachelorstudium in Germanistik, Anglistik und Amerikanistik
05/20 Universität Augsburg
Projektskizze
Das Dissertationsprojekt untersucht jüdische Familien- und Generationenromane in der deutschsprachig-jüdischen Literatur in der Zeit zwischen der rechtlichen Gleichstellung der Juden in Deutschland 1871 bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs. Mit den Mitteln des literarischen Realismus erzählen sie Geschichten von alltäglichem jüdischem Leben aus allen sozialen Schichten. In der ‚natürlichen‘ Abfolge der Generationen präsentieren sie Fortschrittsgeschichten, die den zentralen Gedanken der jüdischen Emanzipation, der das gesamte 19. Jahrhundert bestimmt, fortschreiben oder aber in seinem Scheitern vorführen und neue Wege für jüdisches Leben im 20. Jahrhundert aufzeigen.
Das Projekt ergänzt die allgemeine Gattungsdefinition des Familien- und Generationenromans um den ‚blinden Fleck‘ des jüdischen Romans. Dabei werden die Vorstellungen von Familie als ‚Keimzelle‘ einer im exemplarischen Einzelfall jeweils noch genauer zu untersuchenden Konzeption von Gemeinschaft - religiös, national, über das Geschlecht etc. – in ihren komplexen wechselseitigen Bezügen zu untersuchen sein. Neuere Zugänge der literaturwissenschaftlichen Intersektionalitätsforschung erlauben es, die unterschiedlichen Konzeptionen von Emanzipation im jüdischen Familien- und Generationenroman auf narrativer und thematischer Ebene genauer zu fassen und ihn an der Schnittstelle zwischen Literatur-, Kultur- und historischen Wissenschaften verorten. Mit seinen ‚realistischen‘ Beschreibungen von Heranwachsen, Schulbildung, erster Liebe, aber auch der alltäglichen Erfahrung von Krieg und Antisemitismus, mit der Einschreibung in gesellschaftspolitische Debatten und der Frage nach der konkreten Selbstverortung ihrer Protagonist*innen in ihren familialen Gemeinschaften, der Familien wiederum in ihren jeweils unterschiedlich definierten Kontexten erhebt der Familien- und Generationenroman den Anspruch, Aussagen über das ‚wirkliche‘, alltägliche Leben von Juden*Jüdinnen treffen zu können.
Arbeitsschwerpunkte und Interessensgebiete
- Deutschsprachig-jüdische Literatur des 19., 20. & 21. Jahrhunderts
- Postkolonialismus , Intersektionalität und Kulturwissenschaft
- Literatur der Moderne um 1900 und literarische Avantgarden
- Pragerdeutsche Literatur
- Gattungen mittlerer Länge (Novelle, Erzählung, Drama)
Preise und Stipendien
Rosenzweig Fellowship
am Franz Rosenzweig Minerva Research Center
der Hebräischen Universität Jerusalem
für das akademische Jahr 2023-2024
15.10.23-15.07.24